«Meine Arbeit basiert auf Vertrauen, Intimität und absoluter Aufmerksamkeit», sagt Kirsten Johnson, die seit über 25 Jahren als Kamerafrau Dokumentarfilme dreht, unter anderen für Laura Poitras (CITIZENFOUR) oder Michael Moore. CAMERAPERSON ist unter ihrer eigenen Regie entstanden. Johnson reiht darin Bildmaterial aus verschiedenen Reisen und Filmdrehs aneinander – und denkt über ihr Handwerk sowie die Ethik des Filmemachens nach. Ruhige Naturaufnahmen wechseln sich ab mit starken Emotionen: ein Boxer, der nach einer Niederlage fast durchdreht, oder ein Neugeborenes, das zu ersticken droht. Auch in Kriegsgebieten hat die Amerikanerin immer wieder gefilmt und dabei auch selber Gespräche geführt. Thematische Muster werden erkennbar, und zwischendurch bringen Aufnahmen von Johnsons Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist, auch das Private mit ins Spiel. Der Mensch hinter der Kamera ist immer spürbar und rückt über scheinbar Nebensächliches tief ins Bewusstsein.